“Klimaschützer Wald in Zeiten des Klimawandels” lautete das Thema der Infoveranstaltung zu welcher der Burghauser Ortsverband der Grünen am 23.01. ins Bürgerhaus eingeladen hatte.
Nach der Begrüßung der zahlreichen Anwesenden durch die Sprecherin der Burghauser Grünen Claudia Ochs begann der stellvertretende Forstbetriebsleiter Wasserburg Michael Waldherr seinen Vortrag. Er zeigte in einem Rückblick auf die Historie, dass der Mensch schon immer den Wald nach seinen Bedürfnissen genutzt, geformt und ab dem Mittelalter auch zurückgedrängt hat. Die Bedürfnisse, die der Wald erfüllen soll, haben sich im Laufe der Zeit gewandelt. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts hatte der Wald eine wichtige Rolle als Energielieferant: Laub und Nadeln wurden in der Landwirtschaft genutzt und Naturstoffe wie Harz und Pottasche aus dem Wald gewonnen. Ab dem 19. Jahrhundert trat die Rolle als Holzlieferant in Vordergrund. Herr Waldherr gab anschließend einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Temperatur und der Niederschlagsmenge, die auf den Klimawandel zurückzuführen ist. Diese veränderten Bedingungen stellen unsere heimischen Baumarten, insbesondere Kiefer und Fichte, vor große Herausforderungen. Daher arbeitet der Forstbetrieb im Staatsforst am Umbau des fichtendominierten Waldes hin zum stabilen Mischwald.
Der zweite Redner Gerhard Merches, Vorsitzender der Kreisgruppe Altötting des Bund Naturschutzes, stellte zu Beginn seines Vortrags den Nutzen des Waldes heraus. Neben der Erholung und dem Naturerleben hat der Wald auch weitere Funktionen. Wälder kühlen die Landschaft, schützen vor Erosion und Steinschlag, speichern CO2 und dienen als Holzlieferant. Auch der Bund Naturschutz blickt mit Sorge auf die bereits in Bayern sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels auf die Wälder. So plädiert Herr Merches im Namen des Bund Naturschutz für eine Eindämmung der Klimaerwärmung, um unsere heimischen Baumarten zu bewahren. Außerdem sieht er in der Umgestaltung der Wälder zu Naturwäldern einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Biodiversität.
Eine offene Fragerunde schloss die Veranstaltung ab. Dabei wurden die Themen Klimaresilienz von Baumarten, die Gefahr durch den Borkenkäfer und die Aspekte von Windkraft im Wald nochmal vertieft.