Am Mittwoch, den 08.01.2025, besuchten der Direktkandidat für die Bundestagswahl von Bündnis 90/Die Grünen Peter Biela und MdB Karl Bär das Projekt „GenossenschaftsHaus“ des SauRiassl Syndikats. Vorstand Marcel Seehuber gab zunächst eine Zusammenfassung über die Strukturen und Ziele des Vereins: „Wir rechnen und planen viel langfristiger und nachhaltiger als Investoren oder sogar kommunale Wohnungsbaugesellschaften. Das sichert günstige Mieten über einen sehr langen Zeitraum.“ Auch die Geschichte des GenossenschaftsHauses erläuterte er: „Das Haus ist unser bisher größtes Projekt. Trotz vieler – teils auch überraschender – Hindernisse, sind nun fast alle Wohnungen fertig und bezogen. Auch unser Mobilitätskonzept wurde aktuell ausgezeichnet.“
Auf Einladung der Mieterin Pia Friedrich setzten die Besucher ihre Gespräche in einer der modern renovierten Wohnungen fort. Dabei interessierte sich Karl Bär für den Ablauf der Vermietung. „Wir mussten uns bewerben und Mitglied im Verein werden. Etwa acht- bis neunmal im Jahr gibt es Sitzungen der Bewohner und dann wird auch über neue Mieter abgestimmt. Zum Glück bekamen wir die Zustimmung der Mitbewohner“, erklärte Friedrich. Auch individuelle Wünsche seien vor Bezug der Wohnung noch berücksichtigt worden, wie eine zusätzliche Trockenbauwand, um einen Schlafbereich abzutrennen. Seehuber erklärte, dass auch die Küchen vom SauRiassl angeschafft würden: „Wir haben im AMK die Erfahrung gemacht, dass es für Mieter ein irrer Aufwand ist, diese wieder loszuwerden. Wir bauen hochwertige Küchen ein, die zu der jeweiligen Wohnung passen. Nachfolger in einer Wohnung sind froh, dass sie sich darum nicht mehr kümmern müssen und es erspart Diskussionen um die Ablöse.“ Es stünden Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen im GenossenschaftsHaus zur Verfügung. „Wenn sich Familienverhältnisse oder die finanzielle Situation ändern, dann kann im besten Fall getauscht werden. Wer bereits im Haus wohnt, hat Vorzug bei freiwerdenden Wohnungen. Wir fordern aber auch ein Bewusstsein für soziale Aspekte und wollen so den Zusammenhalt bewahren“, führte Pia Friedrich weiter aus. Peter Biela hakte bei den Energiekosten nach: „Über die Fernwärme des ISW und den Mieterstrom aus der PV-Anlage können wir diese sehr gering halten, bei etwa einem Euro pro Quadratmeter“, meinte Seehuber.
Karl Bär, wohnhaft in Holzkirchen, zog Parallelen zwischen seiner Heimat und dem Landkreis Altötting: „Zwei überraschende Landkreise: wir werden als Speckgürtel Münchens bezeichnet, dabei pendeln zu uns sogar mehr Leute aus der Stadt raus, weil wir große Arbeitgeber zum Beispiel aus der Pharmaindustrie haben. Von Altötting hat man auch ein sehr konservatives Bild, dabei wird hier innovativ gedacht und Gemeinschaft vorgelebt.“
„Wir haben Konflikte bei der Flächennutzung. Wohnen, Landwirtschaft, Energiewende: alles braucht Boden. Leerstand vermeiden, bestehenden Wohnraum neu beleben, das kann ein Baustein sein, um diese Konflikte zu entschärfen“, schloss Peter Biela.
Text von Sonja Gross